Weitling

Weitling
Weit|ling, der; -s, -e (bayr., österr.):
große, sich nach oben stark verbreiternde Schüssel.

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Weitling,
 
Wilhelm, Frühsozialist, * Magdeburg 5. 10. 1808, ✝ New York 25. 1. 1871; kam auf seiner Wanderschaft als Schneidergeselle nach Paris, wo er sich 1836 dem Bund der Geächteten, aus dem später der Bund der Gerechten hervorging, anschloss. 1839 beteiligte sich Weitling am missglückten Aufstand von L. A. Blanqui und emigrierte 1841 in die Schweiz. 1843 wurde er dort wegen angeblich politischer Agitationen verhaftet und gerichtlich belangt. Er wanderte in die USA aus, kehrte 1848-49 nochmals nach Deutschland zurück, konnte hier aber keinen politischen Einfluss mehr gewinnen. Erneut politisch verfolgt, ging Weitling über London, wo er mit K. Marx brach, in die USA zurück; dort zog er sich nach dem misslungenen Aufbau einer kommunistischen Kolonie verbittert von der Politik zurück. In seinen von den französischen Frühsozialisten, v. a. von C. H. Graf Saint-Simon, beeinflussten Schriften entwickelte Weitling, der in Christus einen Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit sah, eine erste Theorie des Kommunismus.
 
 
J. Haefelin: W. W. Biogr. u. Theorie (Bern 1986);
 
W. W., ein dt. Arbeiterkommunist, hg. v. L. Knatz u. a. (1989);
 H. A. Marsiske: Eine Rep. der Arbeiter ist möglich. Der Beitr. W. W.s zur Arbeiterbewegung in den Vereinigten Staaten von Amerika 1846-1856 (1990);
 M. Hüttner: W. W. als Frühsozialist (21994).

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Weit|ling, der; -s, -e (bayr., österr.): große, sich nach oben stark verbreiternde Schüssel: in riesigen -en hob sich der Teig blasig auf (Fussenegger, Haus 515).

Universal-Lexikon. 2012.

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